Das Grossraumbüro - Fluch oder Segen?!
Die Tendenz ist eindeutig: Grossraumbüros, unterteilt in Arbeits-, Rede- und Ruhezonen haben die Zellenstruktur mit Einzelbüros abgelöst. Gearbeitet wird im sogenannten Multispace, vielerorts bereits ohne festen Arbeitsplatz und zeitlich flexibel. Und selbst wenn Ökonomen in regelmässigen Abständen immer neue Arbeitsformen zum Modell der Zukunft erklären, sind sich die Experten doch in einem Punkt einig: Mit einer generellen Rückkehr zum Einzelbüro ist nicht mehr zu rechnen.
Dafür gibt es drei Gründe: Erstens wird der durch Platzmangel und steigende Immobilienpreise entstandene Kostendruck in Zukunft weiter steigen. Durch den Wechsel hin zu Grossraumbüros mit Arbeitsstrategien wie Desksharing oder Homeoffice können Unternehmen die Büroausgaben senken und die Flexibilität steigern.
Zweitens: Die neue Architektur widerspiegelt neue Führungs- und Kooperationskonzepte. Diese beruhen auf offener Kommunikation, auf starker Mitbestimmung, funktionsbereichsübergreifendem Kooperieren, auf mehr Selbstbestimmung, Vertrauen und Flexibilität.
Drittens wurde die Entwicklung durch den technologischen Fortschritt überhaupt erst möglich: Mobilität und Digitalisierung erlauben es Mitarbeitern, stets und von überall auf die zur Arbeit nötigen Daten und Informationen zuzugreifen. Das Büro verliert dadurch an Bedeutung. Mit dem Wechsel hin zu offenen, multifunktionellen Bürolandschaften werden die Mitarbeiter indes mit neuen Problemen konfrontiert:
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Lärm
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Individualität
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Ungleichheit
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Privatsphäre
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Ausgrenzung
Aus unserer Sicht ist der wichtigste und auch beste Ansatz immer noch der einer gewissen Individualisierung des Arbeitsplatzes. Trotz Standardisierung und Rasterung der Arbeitszonen soll Platz für individuelle Anliegen da sein. Sowohl verschiedene Aufgaben wie auch verschiedenen Persönlichkeiten verlangen nach unterschiedlichen Lösungsansätzen! Auch an einem geteilten ( unpersönlichen ) Arbeitsplatz soll man sich zuhause fühlen, und soll man spüren für welche Firma man arbeitet.